Sonntag, 8. Juni 2008

Hier gehen die Uhren anders


Preisstudien

Alle Nationen im Hafen werden willkommen geheißen


Der Schwanz muss ab, denn der COBB ist zu klein


Wer hat den schon mal gesehen. Sachdienliche Hinweise bitte als Kommentar.
Beschreibung: Sehr feste Haut, feste und dicke Gräten.

So schmeckt er auch noch. Dem COBB sei Dank


Anfahrt morgens um halb 3.
Die 2 sm lange Rinne, z.T. gezäunt mit Steinwällen. Ein Paradies für Vögel.

Die Rinne vom Hafen und bei Tag

Am "deutschen Steg". Längseits, da noch recht wenig los.

Der Hafen, ca.15 Minuten von der "City" weg

Die beste Fortbewegungsmethode


Die Uhren sind hier eine Stunde früher dran. Aber auch die Zeit tickt irgendwie anders.

Als erstes fällt mir die Höflichkeit der Menschen auf. Insbesondere der Hafenmeister Oskar ist ein Juwel. Er weiß, was man nach 40 Stunden auf See braucht. Kein morgendliches Klopfen und Abkassieren, sondern er läßt uns in aller Ruhe ausschlafen, gibt den Zahlencode für den Waschraum, zeigt dir dabei noch alle Räume und hält nicht die Hand auf, sondern bestückt dich erst mal mit deutschsprachigen Fremdenverkehrsprospekten und ganz unauffällig auch mit der Preisliste. Bezahlt wird am Ende. Man weiß ja nicht, wie lange man bleiben wird.

Die Liegegebühren sind kein Schnäppchen ( ca 20 €), dafür alles inclusive. Die Sanitärräume nagelneu. Und der Rest Estlands ist wieder bezahlbar. Ein Bier und Essen in der Kneipe kosten das, was es bei uns kostet. Im Supermarkt dagegen ist es billiger als bei uns. Und das nach Schweden. Auffallend ist die große Alkoholauswahl im Supermarkt.

Auch der Fisch, der uns endlich "an die Angel" ging. Keine Ahnung, wie er heißt, war günstig, dafür mußte er, wie selbst gefangen, auch selbst ausgenommen werden. Mein erstes Mal. Na ja, geht doch. Gegrillt und gegart im COBB. Eine leckere Angelegenheit. Nur der Schwanz mußte weg, da der Cobb zu klein oder der Fisch zu groß ist.

Angekommen sind wir nach einem wahnsinnigen Ritt bei 4-5 aus NE bis E. Als ob die SLISAND uns zeigen mußte, dass sie auch schneller als die üblichen 3-4 Kn kann, flogen wir bei schnell grober See mit fast 7 Kn Richtung Norden. Dadurch fast etwas zu früh an der Ansteuerungstonne für die schmale Rinne von Roomasaare, die uns weiter nach Kuressaare bringt. Aber dank des neuen Kartenplotters war auch dies machbar. Über 2,5m Untiefen zu segeln, ist bei halbdunkler Nacht schon Adrenalin fördernd, dafür bleibt man wach. Gegen 3 Uhr sind wir dann auch fest im Städtchen Kuressarre.

Am Morgen mit einem Leihrad und dem bordeigenen Faltrad rein in die "City". Natürlich fallen uns sofort die vielen Kneipen am Straßenrand auf. Auf Tourismus ist man hier vorbereitet, auch wenn in der Vorsaison gerade nicht der "Bär tobt". Die große Frage, ob das hier eigentlich auch so teuer ist wie in Schweden, läßt sich nur klären, indem wir den Selbstversuch starten und unser erstes estnisches Bier trinken und die Speisekarte studieren.

Später noch eine lange Spazier- und Fotografierfahrt durch den kleinen ehemaligen Kurort Arensberg mit ca 15 ooo Einwohnern und seiner Bishofsburg aus dem 14 Jhd. und den kleinen netten Holzhäusern. In der touristischen "Innenstadt" sieht es auch malerisch aus. Doch Fahrräder bringen einen weiter. In den Nebenstraßen und Wohnvierteln erinnert manches an die russische Zeit. Zumindest mich, der Anfang der 90ger den Osten oft bereist hat und so manche Erinnerung wieder findet.

Dennoch, es ist schön hier. Es ist nicht Skandinavien, hier ist die Zeit irgendwie stehengeblieben. Es macht viel Spaß sich hier treiben zu lassen und zu schauen. Leider sehe ich sehr wenige Menschen. Es ist Sonntag und viele wohl bei dem sonnigen Wetter "raus"gefahren.

Bilder hier wieder als Diashow.
http://modellsegeln.net/kuressaare.exe (12Mb)
(Bitte Sicherheitsabfrage beim Download positiv beantworten. Show ist nicht auf Automatik gestellt, damit ihr selbst besimmen könnt, wie schnell sie laufen soll.)