Freitag, 17. Juni 2011

Übermütig

Gestern Nacht, also es war von der Uhr her Nacht, aber vom Himmel her eher abend, nervte Chrsitiane beim Versuch zu schlafen, ein Arbeitsschiff das gegenüber im Kanal lag und sein Motor als Generator
die ganze Zeit laufen ließ. Bittende Augen um einen ruhigen Platz, was soll ich da machen. Gut die nächste Schleuse ist nur ca 20min. entfernt, vielleicht finden wir da Ruhe.
Mit Radar und Kartenplotter, denn unter Bäumen ist der schwarze Kanal noch schwärzer und da hilft auch ein Lichtschein am Himmel nicht mehrviel. Chrsitiane mit Scheinwerfer im Bug, ich vor dem Kartenplotter und
dem Radar langsam dahin. Als der Fluß (denn das war er da geworden) sich nun teilte, hilft das Radar mal nicht und der Kartenplotter wollte nach links.(sehr ungenau im Kanal übrigens). Nach Konsultation der Karte waren wir auch nicht wirklich schlauer. Aber eher rechts. Doch dann im letzen Licht ein Schild. Mit Hilfe von Fernglas und Handscheinwerfer ein Wegweiser.(ALL SHIPS THIS WAY). Wir waren auf dem Weg ins flache Altwasser.
Ein entschlossener Schlenker und wir waren wieder auf Kurs. Belohnt wurden wir mit Einsamkeit und Ruhe. Direkt vor der Schleuse Kytra einen ganzen Anleger für uns allein. Ganz im Gegensatz zu Fort Augustus. So
nah und ein solcher Unterschied. Morgens, noch vor dem Frühstück, wurden wir von der sehr netten Schleusenwärterin geschleust. Dann noch ne Brücke und ne Schleuse und wir hatten uns ein Frühstück reichlichst verdient. Vor dem Loch Oich, gleich nach Brücke also Pause. Wir auf dem höchsten Stück des Kanals angekommen. ca. 40m über dem Meersspiegel. Der Weg bis dahin war im Morgenlicht ein Traum. Leider kamen aber auch schon die dicken Wolken wieder über die Berge. Ein neues Tief war im Anzug. Sommer in Schottland. Ich hab es so gewollt.
Im eher flachem Loch Oich muss man sich an Tonnen halten. Da aber eh wenig Wind war, und wenn dann von vorne, motorten wir voll entzücken durch die schönste Stelle des Caladonien Canals. Soviel Einsamkeit hätte ich hier nicht erwartet.
Der letzte See im Canal, der Loch Lochy empfängt uns mit starken Regenschauern und Fallwinden bis 20kn. Der Autopilot steuert und wir verkriechen uns unter die Sprayhood. Keine Fotos, kein Filmen. Regenpause!
Vor der Schleuse Gairlochy machen wir für heute fest. Ist zwar noch früh am Nachmittag, aber hier gibt es Duschen (die in Fort Augustus waren Out of Order) und Ruhe. Ein kleiner Spaziergang an den Schleusen entlang zum Fluß Lochy ist aber alles war wir uns antun. Dazu regnet es zu oft. Aber schöne Stimmungen durch die dicken Wolken lassen kein Trübsal aufkommen. Zum Abendessen plötzlich Geräusche an Deck und siehe da, da fühlt sich jemand eingeladen. Eine Ente schaut sehr bettelnd durchs Fenster. Sie
geht systematisch alle Fenster ab und schaut in jedes hinein. Wir sind sprachlos und amüsieren uns.
Morgen gehts weiter bis vor die letzte Schleuse. Dort wollen wir am Sonntagmorgen mit dem Hochwasser gegen 9 Uhr den Atlantik begrüßen.
Erster Liegeplatz für die Nacht in Fort Augustus, doch der Dicke hinter uns musste seinen Motor laufen lassen. da haben wir die Flucht ergiffen. Um 23.30

So sind wir aufgewacht. in aller Ruhe vor der Schleuse Kytra

Morgenstund hat Gold im Mund. Zwischen Kytra und Cullochy

nach der Autobrücke Laggan machen wir erstmal Frühstückspause. Vor uns der  Loch Oich

Hier kann der Oich entscheiden, ob er lieber im Canal weiterfließt oder sein natürliche Bett einnimmt

Loch Oich ist flach. Hier muss man nach Tonnen fahren.

Lech Oich

Auch der Kartenplotter hat nicht immer recht. Ausschnitt unserer Nacht/Irrfahrt.

Gairlochy

Vor der Schleuse Gairlochy. Unser heutiger Liegeplatz.
Blick auf den Ben Newis mit einzelnen Schneefeldern

Blick zurück auf den Loch Lochy

Schleuse Gairlochy

Wenn das Wasser kommt in der Schleuse heisst es festhalten

Besuch an Bord. Plötzlich schaute die Dame zum fenster rein. Waren gerade am Essen