Sonntag, 17. Juli 2011

Noch ein Paar Bilder aus Mandal

Der Platz wo später die Musik spilet

Kleins Seitengasse

Mandal, eine Stadt an einem Fluss mit Hafen


Ungewöhnliches Parkhaus

Rechts und links eine Kneipe, dazwischen die Bühne

Wetter die soundsovielte

Immerwieder ist Wetter ein Thema. Komisch bin ihm doch gewaltig
ausgesetzt, manchmal auch ausgeleifert. Nun heute nicht unbedingt.
Draußen windet und regnet es seit Stunden, genauer seit gestern abend.
Und es will kein Ende nehmen. Aber ich sitze ja im Trockenen, habe Strom
und einen sicheren Liegeplatz. (nur komme ich nicht ins Internet des
eigentlich kostenlosen Hafennetzes)
In all den Wochen vorher war ein Ende des Regen immer absehbar, der
Himmel irgendwie noch zerrissen. Heute nicht.Ich glaube, dass ist nun
der Höhepunkt an schlechtem Wetter. Schottland du fehlst mir.
Aber auch das muss es geben und man muss es einfach so nehmen. Als ich
heute das Erstmal aufwache und es plätschert aufs Kajütdach, da drehe
ich mich einfach nochmal um. Ist ja auch Sonntag und da darf man ja eh
länger schlafen. So werde ich auch das erste Mal auf dieser Reise vom
Handy geweckt, dass um 9 Uhr klingelt. "Was ich hab dich geweckt....?"
Egal, dann lese ich halt im Bett weiter, in der Hoffnung im
Regengetrommel irgendeine Lücke zu hören um zur ca 300m weit entfernten
Dusche zu spurten.
Nein, dann halt ein Sonntagsfrühstück mit Ei und Toast und viel Zeit.
Hab ja Zeit, nichts läuft davon. Gut das ich gestern noch vor dem
Auslaufen nochmal meine Wetterdaten abgefragt habe. Sonst hätte ich wohl
ne feuchte und unruhige Nacht vor Anker gehabt. Denn der Wind hat um
mehr als 120° gedreht, und Segler wissen: Da kann die Bucht schon
gewaltig falsch gewählt sein, weil dann der Schwell und Wind in diese
hineindrückt und sicheres Liegen meist vorbei ist.
Gut so habe ich mich dann gestern bei idealen Segelbedingungen
entschlossen hier zu bleiben. Mandal ist ja echt nett. In der
Fußgängerzone an einem kleinen Platz, den sich 2 Wirtschaften teilen,
steht eine Bühne und da war dann nachmittags ein tolles Konzert.
Country,Rhythm and Blues und viel Satzgesang alla CCR oder The Band. Die
hatten richtig Spass auf der Bühne und das Publikum (es war richtig voll
bei bestem Wetter)incl. mir auch.
Später in der Bar, die auch mein Internetpoint im Ort ist, spielt ein
kleiner Junge, vlelleicht 8 oder so mit seinm Vater 2-3 Jazz Standards
auf der Querflöte (Papa Gitarre). richtig gut. Scheint hier wohl ein
Musikschwerpunkt zu sein im Ort. Also frage ich gleich ob es Abends auch
Musik gibt. Natürlich um 20.30. Inzwischen hatte es zu regnen begonnen.
Noch verhalten, gemessen an dem was gerade runter kommt, aber genug ein
Openairkonzert zu vermiesen. Ich dachte dann auch, als ich wieder zur
Kneipe pünktlich zu Musik zurück wanderte, dass dies Drinnen stattfinden
würde. Ne die selbe Bühne draußen, die war ja überdacht , aber fürs
Publikum gab es nur 2 kurze Markisen vor den Wirtschaften. Dort drängten
sich das bischen Publikum, beim sündhaft teuern Bier und lauschten der
selben Gruppe vom Nachmittag. 2 x das gleiche Konzert, ja ich hab mir es
angetan. Platten die einem gefallen hört man ja auch rauf und runter und
diese Band hatte es mir echt angetan. 2x am Tag dieses Glückgefühl. Die
Freude an der Musiker ging direkt in die Seele. Schade, dass auf der
Bühne fast soviele Musiker waren wie im Publikum. Ich hätte ihnen mehr
gegönnt. Immerhin war der Nachmittag ja eine Entschädigung.

So nun sitze ich hier, hab gerade mein Buch ausgelesen. Jutta Speidel
mit ihrem ital. Freund radeln von München nach Meran. MIt einem
unglaublichen trockenen Humor erzählt, mal der eine , dann der andere
den selben Tag. Fast so, wie wenn ein Paar anderen ihre Reiseerlebnisse
wiedergibt und der eine dem anderen immerwieder ins Wort fällt und die
Geschichte "ganz anders" erzählt. Leider hat das Buch nur 2 Tage
gehalten. (Sie waren ja auch nur 7 tage unterwegs ;) )Aber ich war somit
heute morgen im warmen Südtirol und musste dann wieder mit Blick nach
draußen in die Realität zurück geholt werden. Schade. Meran wäre jetzt
bestimmt auch schön.

Meine Wetterdaten sagen eigentlich, dass der Regen gegen Nachmittag
aufhören soll, nur wann ist "nachmittag". Nun hat er zumindest begonnen.
Kurz nach 12 Uhrist nun. Hoffen wir darauf, dass der Sommer danach
zurückkommt. Vielleicht segle ich ja heute noch ein Stück, vielleicht
auch erst morgen. Nur der Wettergott weiß es jetzt schon.