Donnerstag, 19. Juni 2014

Leben nach der Uhr

Ich bin zwar nicht das erste Mal hier, aber dennoch ist es immer wieder
faszinierend wie lange es hier hell ist. Man sitz mit Freunden im
Cockpit und ratscht und merkt gar nicht, dass es schon laengst Zeit wird
mal auch ins Bett zu gehen. Erst der Blick auf die Uhr zeigt an, dass es
fast MItternacht ist. Und es ist egal wo wir uns gerade befinden, immer
das gleich Durcheinander mit der inneren Uhr.
Wir haben in den letzten Tagen viele wunderbare Ankerplätze und kleine
Schärenanleger besucht. Zwar gibt es keine Versorgung dort, aber das
Brotbacken habe ich ja schon letztes Jahr geuebt an Bord. Und vom Rest
haben wir genug an Bord. Sogar reichlich, denn vereinzelt gibt es so
super nette Restaurants mit bestem Ausblick, dass die Vorräte geshcont
werden.
Aber mal der Reihe nach. Von Borgholm wo Dinko und Martina an Bord kamen
ging es erstmal in einem gemischtem Tag aus segeln mit schwachen Wind
und motoren bei Flaute nach Broxelkrog, auf Nordoelland.
Wir fahren immer zusammen mit der "glücklichenStunde" und haben so immer
nette Abende. mal heir mal da an Bord.
Ben und Steffi von der Turnotter haben für die nächsten Tage erstmal
andere Pläne. Wollen ihren Ankern testen.
Nach Broxelkrog ist unser nächstes Ziel ein Schärenanleger, der mir
wärmsten von Vielen empfohlen wird. Leider macht das Wetter Sommerpause
und es regnet und bläßt kräftig direkt auf die Nase. Nicht für alle
Mägen ideal. Aber kaum sind wir im Innenschärenfahrwasser, wird es
ruhiger. So ruhig, dass wir am Ende noch 2 Stunden den Motor bemühen
müssen. Die Sonne kommt auch wieder raus.
Über UKW Funk werde ich ploetzlich gefragt wieviele wir denn heute sind
zum Essen sind? Klaus und Evi von der Alegria sind schon vor Ort und
reservieren für 7 am Abend im Restaurant. Doch vorher muss irgendwie
eine Lösung gefunden werden das erste WM der Deutschen zu sehen. Evi ist
hier der Star und schafft es das Schwedische TV anzuzapfen und so sitzen
wir Punkt 18 Uhr in der Alegria und freuen uns ueber den guten Start der
Deutschen. Nach der Halbzeit fuellt sich der Salon noch etwas, denn 2
andere Deutsche Segler finden keine Chance woanders zu gucken. Klaus
laed sie prompt noch dazu ein. Stimmung sehr gut, so dass wir auch zu
neunt danach essen gehen. John, einer beiden ist Engländer in
Deutschland verheiratet und ebenfalls mit diveresen Gästen auf dem Weg
in den Norden. Mal sehen ob wir uns nochmal übern Weg laufen.
Der Segeltag von Idoe zu einer kleinen einsamen Ankerbucht im Norden von
Torroe ist klasse. Fast die gesamte Strecke kann gesegelt werden. Durchs
enge Schaerenfahrwasser. Bilder die in Eriunnerung bleiben. Dinko und
Martina sind glücklich. Sowas sieht man halt nicht im normalen Urlaub.
Auf 5m fällt der Anker und die Stille überkommt uns. Nur der Kuckuck
ruft nach einer Begleitung. Abends wird auf der "Glücklichen Stunde"
gegrillt. Heckbadeplattform und Cobb machens möglich. Sehr Boeig gehts
durch die Nacht. Mir hilft es sehr, denn mein Windgenerator liefert
genug Strom, um morgens fast mit vollen Batterien wieder weiter zu fahren.
Nur unter Genua, da es doch sehr boeig weht, gehts nach Norden. Nach 4
Stunden sind wir schon in Harstena. Etwas tricky durch einige engen
Durchfahrten hinein in einen kleine netten Inselhafen. Fast etwas flach.
Als wir gerade an kommen will die Turnotter schon wieder weiterfahren.
Etwas frustriert, da gerade beim Anlegen sie kurz vorm Steg auf einen
Stein gelaufen sind und den Mut gerade etwas verloren haben.
Ich spiele den Lotsen, finde ein Loch am flachen Anleger und nehme die
Turnotter leicht versetzt nach Hinten an die Seite. Ich hatte den Hafen
etwas tiefer in Erinnerung. Die "Glückliche Stunde" mit ihren 2,1m
Tiefgang hat wenig Auswahl. Wird aber fündig.
Zusammmen gehen wir nach einem ausgiebigen Fotospaziergang im
Hafenrestaurant essen. Köstliche Küche und netter Service bei bestem
Ausblick. Eine Empfehlung.
Und wieder folgt ein langer Abend an Bord der Slisand und Turnotter bei
der letzten Flasche Prosecco und Gitarrenmusik. Diesmal aber Früh ins
Bett, denn der Wetterbericht zwingt uns mal wieder nach Uhr (Wecker
stellen) auf zu stehen um aufkommenden Starkwind zuvor zukommen.
Leider erwischt es uns, trotz ablegen um 7 Uhr, dennoch. Der Wind kommt
6 Stunden zu früh und wie immer auf die Nase (später können wirs gerade
so anliegen). Extreme Wellen und starke Schauerboen lassen das
Segelkleid von Vollzeug bis auf nur noch Fock schrumpfen. Froh sind wir
als es ins geschützes Fahrwasser geht, dass uns nach Ringsoen bringt.
Eine Lagunenähnlich große Bucht mit viel Platz und geschützt nach allen
Seiten. Eine meiner Liebingsstellen hier. Hier wollen wir den angesagten
Starkwind aus Nord abwettern. Ein Tief zieht über uns hinweg. Dennoch
schaut ab und an die Sonne raus und es ist schoen hier. Die beiden
anderen Boote sind auch da. So werden wir morgen zusammen Mittsommer
feiern. Die Sonne wird hoffentlich auch mitfeiern.
Bilder wohl erst am Samstag, wenns Wlan mal wieder gibt.