Samstag, 25. Juli 2015

Lindenes gerundet


Nun ist es fast ne Woche her, dass ich das letzte Mal Laut gegeben habe. Wir sind inzwischen in Hoellen. Kurz vor Kristiansand, wo dieses Wochenende das TallshipRace seine Zwischenstation macht. Darauf gekommen sind wir, als wir durch den Egernsund motort sind und die Alexander von Humbold II vertäut gesehen haben. Vor Egersund setzten noch 2 weitere Großsegler ihr Segel und so wurde Google befragt. Hatte ich doch irgendwo vom Tallshiprace gelesen. Volltreffer. Sind alle auf dem Weg nach Kristiansand, an der Südküste Norwegens.
Doch nochmal zurück. Nachdem Axel am Sonntag morgen uns verlassen hatte, sind wir weiter Richtung Süden. Der Wind bließ uns, entgegen der Wettervorhersage, doch ganz kräftig auf die Nase. Deswegen suchten wir zur Mittagszeit eine kleine Ankerbucht nördlich von Kopervik. Später meinten wir der Wind hab etwas zu unseren Gunsten gedreht, doch dem war nicht so. Das merkten wir aber erst als wir wieder im Sund waren. Tanager unser eigentliches Ziel hatten wir längst aufgegeben und  suchten nun nach einem Unterschlupf. Am Südausgang des Karmsund liegt ein netter kleiner Ort. Skudeneshavn. Leider wir alle Häfen hier sehr voll. Nichts zu der Einsamkeit Schottlands. Vorallem große Motorboote liegen schon in 4er Päckchen. Eine Segelyacht zum Päckchenliegen sehen wir nicht. Doch im hintersten Eck Fährt gerade eine Motorjacht weg, Sonntagabend auf nach hause. Und wir haben einen geschützten guten Liegplatz.


Am Abend beschliessen wir, dass wir nicht gleich weiter nach Süden fahren. der Wind ist schlecht und die nächsten Tage solle es besser werden. Ich will, nun schon das 2.mal hier in Norwegen, endlich einen richtigen Fjord sehen. Der Lysefjord liegt nur 20sm ins Land hin ein. Also motoren wir am nächsten Tag dort hin. Das Wetter ist gut und sonnig, aber Flaute. Erst als wir in die Berge kommen fängt es kurz an zu nieseln. Die Berge fangen die Wolken. So sieht es zu mindest aus. Doch den Lysefjord geniesen wir dann bei Sonne. 
Der berühmte Prediktstuhl macht uns aber Probleme. Jeder weiss wie er von oben aussieht. Deswegen glauben wir, dass wir ihn sicher erkennen. Wir brauchen bestimmt 30min bis wir endlich sicher sind und ihn entdeckt zu haben. Durchs Fernglas kann man die vielen Menschen fast 600m über uns erkennen. Wir fahren noch bis zu einem mächtigen Wasserfall, Man könnte das ganze Boot duschen hier. Ganz wollen wir nicht in den Fjord, dass wären noch so 1,5 Stunden. Wir muessen ja auch wieder nach draußen. denn es gibt kaum Möglichkeiten hier zu Ankern. Die Abendsonne gibt tolle Blicke frei.







Direkt gegenüber der Fjords  haben wir uns schon eine Bucht ausgesucht. Hinter der Insel Äolnöy liegen wir geschützt. Umgeben von einigen Bootshäusern und entfernten Häusern dazu. Ein friedlicher Abend mit den besonderen Eindrücken dieses Fjordes.



Der nächste Morgen empfängt uns mit Nieselregen und einem schönen Südost. Genau der richtige Wind um uns nach Stavanger zu blasen. Es sind nur 2Stunden. Wir bekommen einen der wenigen Liegeplätze im Gasthafen am Ölmuseum und die Sonne kommt raus und bleibt. Wir  machen einen Tag auf Kultur, sehen uns die Stadt an, Gotthard noch einige Villen und Museen, mir reicht am Ende das Ölmuseum.












Am nächsten Tag motoren wir bei schwachen Wind um die Landspitze herum. Doch auch diesmal wird Tanager ausgelassen. Es ist viel zu früh am Tag, die Sonne scheint meist und Wind soll auch noch kommen. Und mit diesem segeln wir bis in den Abend in den Egersund und gehen dort in einer kleinen Bucht vor Anker. Vor Anker ist es immer besonders freidlich und still. Hinten in der Bucht an einer Brücke liegen 3 Motorboote, vor uns Ankert ein Norwegischer Segler. 
Um aber den schönen Egersund nicht ungesehen wieder zu verlassen und um noch Diesel zu tanken, motoren wir innen durch.
Dann segeln wir unter fast idealen Bedingungen nach Farsund. Ein netter kleiner Urlaubsort. Einige der Tallships liegen hier auf der Durchreise.
Farsund



Südausgasng Egernsund



Farsund

Egernsund


Farsund

Aber nach einem Stadtspaziergang mit Essen, schnellem Duschen beschliessen wir die Nacht vor Anker in einer nahen Bucht zu verbringen. Leider habe ich unterschätzt wie ein hoher Berg Winde umlenken kann und so wurde aus einem sicheren guten Leeankerplatz eine etwas gefährlicher Auflandiger. Wegen der Wassertiefe und im Wasser verlegten Stromkabeln war unser Ankerplatz sehr nah am Ufer gegen den Wind ausgesucht. Nachts befand sich dann das Heck nur noch 3m von einem großen Stein am Ufr entfernt. Und es ist inzwischen Nachts wieder dunkel. So findet das Ankermanöver um halb 3 im Licht der Taschenlampe statt.EWenn man mal ne Helle Nacht bäuchte ;)
Danach schlafe ich besser.
Der Wind der uns schon nach Farsund begleitet hat, 5 aus West hat heute etwas nachgelassen , aber die Welle begleitet uns dann um das Kap Lindenes.

Der berühmten und berüchtigten Südwestecke Norweges. Wir kommen gut vorbei. uns begleiten einige Tallships. Toll anzusehen wir sie diesen Wind nutzen und dahin rauschen. Um nicht in den totalen Trubel zu kommen und mit übervollem Hafen unsere gute Laune zu verlieren, beschliessen wir nicht nach Kristiansand zu gehen sondern einen Hafen vorher. Höllen.


 Von hier werden wir morgen mit dem Bus nach Kristiansand fahren um uns das Spetakel um die großen Segler anzuschauen.










MIR




Kristiansand








Der Bus fährt alle halbe Stunde und  braucht keine halbe Stunde. Wir sind mitten im Geschehen. Es regnet was das Zeug hält. Wiir sind schnell naß- dennoch fanzinieren uns die vielen Masten und großen Segler. Die Sedov wird gerade noch an ihren Liegplatz geschleppt. Da ist einiges auf dem Wasser und an Land los, bis der 4 Master mit über 100m an der Pier liegt. Wir verbringen fast den ganzen Tag in Kristiansand. Laufen nich etwas durch die Straßen dieser rechteckigen Stadt. Ein schönes Erlebnis haben wir noch. Colin Archer, der Norwegische Konstrukteuer hat nicht nur Yachten konstruiert  um 1890 sondern auch DAS Rettungsboot der Jahrhundertwende 1900. Und hier liegt sie in erstklassischen Zustand. die RS1. Wir kommen mit dem Skipper ins Gespräch und er erzählt die Geschichte und am Ende dürfen wir  sogar unter Deck. Klasse.
Am nächsten Tag segeln wir bei bestem Wetter mit Schiebewind weiter. Vor Kristianssand können wir der versuchung nicht wiederstehen, nochmal dem Hafen einen Besuch abzustatten. Auch vom Wasser aus ein beeindruckendes Erlebnis. Am Abend sind wir in Lillesand. Ein netter, umtriebiger Ort. Touristisch, aber schön. Eine Stadt, die nie einem Brand zum Opfergefallen sind und so sind viele alter Holzhäuser noch erhalten. Der Hafen ist groß und voll. Dennoch ein Stop wert.