Donnerstag, 29. November 2018

November in Flensburg




Die Regentropfen klopfen aufs Deck, der Wind pfeift durch die Wanten. Auch Schneegrisseln war schon dabei. Dies klingt wie der Anfang eines Romans aus der Arktis. Nein es ist Flensburg. Nun wohne ich schon einige Wochen hier, meistens auf dem Boot und ich bereue noch nicht diese Entscheidung getroffen zu haben, hier im kalten Norden den Winter zu verbringen. Obwohl kalt? Kalt ist relativ. Im Süden hat es schon geschneit und die Temperaturen waren deutlich unter Null. Hier kratzte das Thermometer gerade mal an der Null. Der Wärmespeicher Ostsee hält zumindest zur Zeit die Temperaturen noch im erträglichen.

Ansonsten gibt es alles Wetter was man sich denken kann. Aber das ist normal für November. Wir haben aber auch oft mal sonnige Stunden. Die werden aufgesogen, wer weiß wann sie sich die Sonne wieder blicken läßt. Vor einigen Tagen kam sie erst abends heraus. Da aber Flensburg in einem "Tal" liegt. - das Ost und auch das Westufer steigen steil an (macht aber auch den Reiz dieser Stadt aus)-. Das bedeutet, dass man an der Kirchturmspitze oben auf dem Hügel die rote Abendsonne noch entdecken kann, während man im Boot schon wieder im Schatten sitzt.  Es wird spät hell, ich schlafe deswegen schon viel länger als sonst. Mache sozusagen meinen Winterschlaf.
Abends nochmal kurz die Sonne spüren. Hoch über den Dächern

Jeder Starkwind spielt mit dem Wasserstand. 

Niedrigwasser und ein Kranich nutzt die Sandbank im Hafenbecken
Früh morgens um 8.30. Blick aus dem Cockpitzelt

Blick zur Stadt am Morgen. Sonne . Da kommt Freude auf

Täglich gehe ich aber auch zur Wohnung. Eine wunderschöne Altbauwohnung in Laufweite vom Boot und doch sind wir am liebsten auf dem Boot und schlafen dort. Das leichte Schaukeln läßt uns gut schlafen und abends ist gemütlich dort. Die Wohnung ist viel zu groß. Sie wird vielleicht wieder weichen, obwohl dort in den letzen Wochen soviel Geld und Energie rein geflossen sind, aber gegen die Slisand hat sie wohl keine Chance.
Ok, morgens duschen, Meldeadresse und damit auch Postadresse und eine Waschmaschine geben etwas Luxus. Ginge gegen Geld aber auch im Hafen.
Ich habe erfahren, dass wenn man sich im Hafen fest meldet, das Meldegesetz lässt dies seit einigen Jahren zu,  auch die GEZ daher kommt. Wer weiß, was noch alles an städtischen Gebühren folgen würden. Ingo vom Nebenboot hat mir das erzählt. Die Meldebehörde wollte nur wissen ob man ein Bett, Toilette und eine Küche im Boot hat. Dann darf man sich melden. Ich weiß noch von: " das Boot muss überwiegend dort liegen und darf nur selten (was auch das immer das heißt) bewegt werden. Außerdem muss natürlich der Hafenbetreiber zustimmen.
Immer wieder lerne ich neue Leute kennen die hier im Hafen fest wohnen. Heute eine Frau aus Australien. Ich muss mal nach und nach Interviews führen und kleine Portraits einstellen, was der Grund und die Motivation ist.
Die Heizung in der Backskiste mit den gut isolierten Warmluftschläuchen

Der Zusatztank mit dem ich Heizöl verbrenne

Der Auspuff war zu hoch montiert und verrußte mein Deck. Ein abnehmbares Nirorohr hilft über den Winter aus.
Mein Luftentfeuchter. Ohne Strom. Luftfeuchte meist um die 60%. Morgens mal mehr. Der Thermometer auf dem Bild geht nicht richtig.

Eine mit Armaflex aufgekleidetes Schapp.

An diesen unverkleideten GFK -Außenwänden wird es feucht. Insbesondere die durchgebolzten Decksbeschläge sind kalt und ein Magnet für Wasser

Im Boot wohnen heißt aber auch heizen, Heizöl händisch besorgen, Wasserkanister (das Wasser am Steg ist abgestellt) schleppen und immer darauf achten, dass auf der Stromsäule genug Guthaben ist. Morgen durchs Schiff gehen und an den Fenstern die Kondensfeuchte abwischen. Trotz Luftentfeuchter kondensiert es gerade an den Fenstern und Luken nachts. Die Schapps die zu wenig Belüftung haben, sind auch oft feucht. Ich isoliere sie nun mit Armaflex.
 Außerdem mache ich sie nun täglich auf. Meist wenn ich von Bord gehe. Dann trocknet die Heizung die Luft ganz gut. Seit dem Umbau auf Heizöl mit einem eigenen Tank kann ich gut den Verbrauch bestimmen. z.Zt sind es etwas unter 3 l/Tag. Dazu ca. 1 Euro Strom / Tag. Das ergeben auch ca 200 Euro im Monat mit dem Liegeplatzgeld.
Flensburg als Stadt gefällt mir. Klein und überschaubar. Aber es ist eine Kleinstadt, das Kinoprogramm ist eher wenig anspruchsvoll und außer am Wochenende ist hier abends ab 18 Uhr oft tote Hose.


Kunst in der Norderstr. Katzen an den Hauswänden von einer unbekannten Künstlerin. Immer wieder findet man eine Neue.








die Straße mit den Schuhen


Aber ich mag diese Strasse (Norderstr) die ich fast täglich laufe mit der kleinen versteckten Kunst, Antikhändlern und kleinen Cafes und Kneipen. Zur Wohnung muss ich dann immer noch einen steilen Berg erklimmen. Wer sagt, der Norden sei flach....
Das Leben hier bedeutet aber auch, dass man oft ins Auto steigt, denn die Freunde liegen hier alle verstreut im Land. 30-60 min fahren ist normal. Aber man wird ja auch besucht. Und da gleicht es sich wieder aus.
Zum Segeln komme ich kaum, denn meist ist es doch zu ungemütlich draußen. Einmal war ich im November noch draußen. Am Tag vor meinem Geburtstag. und das war wunderbar.

Das berühmte Boot. Im Film Rätsel der Sandbank spielte sie die Dulcibella. Der richtige Namen ist Timpe Te. Im Hintergrund am anderen Ufer liegt die Slisand

Segeln im November

Am Liegeplatz




Montag, 12. November 2018

Auf zum Liveaboard. Flensburg wir kommen

Das Wetter passt beim Segeln nach Flensburg

Mit unglaublicher Lebensfreude laufe ich zum Boot. Es sind Tage wie diese die mich glücklich machen. Wetter, Wind gut und ich hab Zeit um zu segeln. 
Am Tag vorher hat es noch gestürmt und das Wasser war aus der Flensburger Förder gedrückt worden. Die Slisand lag 1,5m tiefer am Steg mit nicht mal mehr 5cm Wasser unterm Kiel. Der Hafenmeister hatte die Leinen gefiert, so wie es in guten Häfen normal ist. Ich bedanke mich als ich ihn sehe.
Am Tag vorher drückte ein Sturm das Wasser aus der Förde. Die Slisand liegt zum Glück am Steg mit etwas Wasser noch unterm Kiel 

Heute ist es eher ruhig, das Boot liegt nun fast zu hoch am Steg, sodass ich kaum hinein komme. Aber ich bin zu glücklich endlich nach 3 Wochen wieder auf Wasser zu kommen. Ich hatte die Slisand in Schausende gelassen. Da war es einiges günstiger als in Flensburg. Den Winterplatz habe ich ja erst ab November. Egal. Heute soll sie nach Flensburg. Schon in der Hafenrinne ziehe ich beide Segel. Wind schralt und ist boeig zwischen 3 und 6 Windstärken. Genau das Richtige um nochmal alle Segel zu setzen. Die Sonne scheint und wärmt. Im Mai ist es auch oft nicht wärmer. Gut eingepackt wird mir bald zu warm. Viele Boote sind in der letzten Oktoberwoche hier noch am Segeln. Warum auch nicht. Die meisten sind von der Segelschule DHH wie ich später erkennen kann. Wetter um Seebären zu gebären.
Ich genieße die Zeit. Hab keine Eile. Hell ist es noch bis fast 6 Uhr. Die Strecke ist aber doch viel zu kurz. Denke schon darüber nach nochmal in die andere Richtung zu segeln.
Dann komme ich in den Stadthafen. Mein gemieteter Platz ist noch nicht frei und so lege ich mich ganz außen hin. Schöner unverbauter und unverparkter Blick auf Flensburg. Hier würde ich gerne den winterüber bleiben.



Wenn ich koche schaue ich hier raus. Flensburg

Die Gastyacht bleibt nur ein Tag. Mein Blick bleibt ungestört
Flensburg vom Ostufer aus. Hier ist mein neuer Heimathafen

Als ich nachts wieder zum Boot komme, liegt ein Boot am Außensteg längsseits und da noch Licht auf dem Niedergang scheint, sage ich "Moin".
Paul auf seinem blauen Peter wollte auch auf den Liegeplatz, denn den hatte er letztes Jahr schon und wohnte an Bord. Ich bin enttäuscht. Aber ich sagt schnell dazu, dass er diesen Winter nach Asien geht und sein Boot alleine lässt. Es kostet mich am Morgen dann wenig Überzeugungsarbeit mit dem Hafenmeister, dass ich den Platz behalten kann und Paul 3 Plätze weiter innen nimmt. Ich helfe beim Verholen, denn es blässt kräftig. Ich verspreche ihm ein Auge auf seinen Peter zu haben. Am selben Tag lerne ich noch Marion am Steg kennen. Sie wohnt nicht auf dem Boot ist aber fast täglich da. Und sie ist süchtig nach Segeln. Fast täglich segelt sie nochmal raus in diesen schönen warmen Herbsttagen.

Das ist nun schon fast 4 Wochen her. Nun bin ein Liveaboard. Schlafe meistens auf dem Boot. Ich lerne andere im Hafen kennen, die den Winter auch auf dem Boot verbringen werden. Es sind vlt 10 Segler. Leider verteilt auf 7 Stege. So kommt man dann doch nicht sooft zusammen wie es vlt gemütlich wäre. Einige Tage nach meiner Ankunft kommt ein kleines Motorboot an den Außensteg. Ingo bleibt auch an Bord und das nun schon im 4.Jahr.
Am Rumpf steht es nun Schwarz auf Weiß wo ich hingehöre

Am Tag als wie uns das erste Mal sprachen lag der Steg fast unter Wasser. Starker Wind aus Ost drückt Wasser in die Förde. An der ganzen Küste gab es Hochwasserwarnungen. 130cm über Normal ist angesagt und da liegt der Steg dann unter Wasser. Sicherheitshalber nehm ich an dem Tag die Gummistiefel mit von Bord. Ingo erzählte, dass er letztes Jahr einmal nicht zu Arbeit kam, weil der Steg mehr als 30cm unter Wasser stand. Auch erzählte er von Schnee der knietief auf dem Steg und den Booten lag. Na dann...
Noch fehlen einige Zentimeter bis zum Scheitel meines ersten Hochwassers in Flensburg

Als ich nachts zum Boot komme, ist die Scheitelwelle überschritten und es war nur etwas Wasser auf dem Steg. Nun fanden das aber alle Enten außerordentlich reizvoll. Die Hinterlassenschaften nötigten zu einem nicht ganz einfach Slalomlauf auf dem klitschigen Steg im Dunkeln. 
Morgens hole ich mir beim Hafenmeister einen Besen und mache Kehrwoche. Da es regnete, war das eine schnelle Angelegenheit. 
Ingo hat die gleiche Heizung. Leider auch erst dieses Jahr eingebaut. Die andere hat ihn verlassen. Er erzählt was von 4 l/Tag und dass er einen separaten Heizöltank habe. Denn in Flensburg gibt es Tankstellen, an denen man in Kanistern Heizöl kaufen kann. Warum das so ist. Hängt irgendwie mit der Nähe zu Dänemark zusammen.
Mein Verbrauch an Diesel hält sich aber noch in Grenzen.. Auch wenn ich die Heizung schon mal nachts oder auch tagsüber durchlaufen lasse. Mehr als 2 l pro Tag habe ich noch nicht gemessen. Die Heizung läuft nach dem Anheizen meist in der kleinsten Stufe weiter, was unter Deck immer noch um die 19/20 Grad Wärme bringt. Mir oft zu warm. Draußen hatten wir auch schon um die 3 Grad nachts und tagsüber 7 Grad, aber es lässt sich gut aushalten im Boot. Der Vorteil vom Durchheizen ist, dass weniger Kondenswasser an Scheiben und den kahlen GFK Flächen klebt. Einen einfachen Luftentfeuchter habe ich schon dazugestellt. Außerdem hat die Heizung nun 3 Auslässe und die Warmluftrohre eine extrem gute Isolierung. (Steinwolle umwickelt mit Alukaschierung)

Leider muss ich aber feststellen, dass die Slisand einige Lecks an Deck hat. Der Handlauf und die Genuaschiene sind jeweils an einer Schraube nun neu eingedichtet. Aus 2 kleinen Bohrlöchern tropft es auch recht kräftig. Da diese aber nicht bis außen reichen läuft irgendwo im Deckslaminat Wasser heran.Ich hoffe es kommt von der Genuaschiene und nicht noch wo anders her . Nun sind aber alle mit Sikaflex abgedichtet. Aber ich muss es im Auge behalten. Immer wenn es regnet bin ich etwas angespannt und überprüfe mögliche Stellen.
Das Leck an der Schraube der Genuaschiene lag im Gläserfach. Abends will ich mir ein Glas holen und wundere mich warum jemand ein vollen Wasserglas in den Schrank gestellt hat. Fast voll. Es tropft netterweise direkt von oben in das Glas. Außenherum war es nur leicht feucht. Welch ein Glück. Darunter unter dem Schrank liegt mein Kopf wenn ich schlafen.....
Auch an trüben Tagen liebe ich diesen Blick

Das Thema Heizöl ließ mich ja doch nicht los. Am Samstag hab ich mir einen 22l Außenbordertank geholt. War am einfachsten zu bekommen und er hat sowohl Entlüftung wie auch ein Saugrohr schon ein gebaut. Da hinein passte der dünne Treibstoffschlauch der Heizung und somit war die Umrüstung ein Kinderspiel. Im großen 25 l  Kanister, den ich seit Schottland eh an Bord habe, bin ich Heizöl holen gegangen und nun spare ich mir doch einiges.
Marion, hier am Steg habe ich in ihre 26 Fuss SY Findus nun auch eine 2KW (ich habe 4kw) Heizung gleichen Tpys eingebaut. Das ging schnell, trotz kleiner Laminierarbeiten. Werde darin wohl bald Profi ;)
Der Herbst verwöhnt mich hier, es sind die schönen, milden Tage noch in der Überzahl. Heute regnet es mal wieder länger und ab morgen soll es kälter werden. Naja, damit musste ich rechnen. Ich bin aber guter Dinge. Freunde mich mit Flensburg und den Menschen hier an. Es geht mir meistens gut. Noch bereue ich den Ortswechsel nicht. Mehr dazu aber ein andermal.
Warm eingepackt ist es zum Segeln nicht zu kalt


Sonntag, 16. September 2018

Herbst

Kühl ist es geworden. Morgens lass ich meine neue Heizung gerne die Kälte der Nacht aus dem Salon vertreiben. Das Wetter ist herbstlich durchwachsen. Dennoch hält sich der Regen gerade zurück.
Ich segle eine der letzen Strecken des Sommers. Zurück in die Schlei wo im Mai mein Sommer begann. Fast 3000sm liegen im Kielwasser. Ein Sommer der Superlative. Sonne  im Überfluß. Viele liebe Begegnungen. Neues, zufälliges und verabredetete alte Freundschaften. Jeder einzelne eine Bereicherung. Viele lange und schöne Abende.
Heute die letzen Meilen. Viel zu kurz für diesen Traumtag. Die Sonne kämpft mit den Wolken, die Schauer von gestern haben schon verloren. Der Wind ist gut, kommt von hinten. Vor 2 Tagen noch haben wir uns hineingekreutzt in  die Eckernförder Bucht. Auch schön. Da ist segeln wieder Sport.
Nochmal in der Dänischen Inselwelt rumgetrieben. In Faaborg bei viel Regen und Wind hängen geblieben, dann eine nettes Mommark wieder entdeckt. Da kann man echt wieder hin. Dyvig, Aarö.
Segeln im Herbst. Nur wenige Boote noch unterwegs. Es macht Spass.
Von Kappeln werde ich im Oktober nochmal aufbrechen um zum  endgültigen neuen  Winterhafen nach Flensburg zu segeln.
Bin gespannt ob das Wetter mir noch einige warme und sturmfreie Tage dann schenkt. Und ich bin gespannt auf einen Winter im Wasser in Flensburg. Gespannt auf eine neue Stadt.

Montag, 3. September 2018

Herbstliches Segeln

morgens auf der Schlei


Es ruhig geworden auf dem Wasser. Gestern am Sonntag mit viel Sonnenschein lebte die Flensburger Aussenförde wie ein Binnensee gefüllt mit Segelbooten. Ein Tag später, der meterologoische Herbstanfang liegt schon hinter uns, empfängt mich die See grau und diesig. Kein Segel ist zu sehen. Der Wind weht leicht aus Ost. Ich ziehe nur die Genua. Ich hab es nicht eilig. Keine 20sm. Ich will nochmal vor Anker liegen. Im Nor hinter Egersund.
Doch ich täusche mich. Kaum schaut die Sonne hinter dem Dunstschleier, kommen die Segel. Inzwischen mit Großsegel wird der Ostwind kräftiger und wir saussen in die Förde. Das bringt Spass.
Normalerweise ist das die Zeit wo die Slisand zum Winterlager geht. Doch heute war ich nur in Gelting um zu Tanken und dem Hafenmeister bescheid zu sagen. Ich will mit vollem Tank in den Winter, denn ich hab nun eine Dieselheizung als erste Voraussetzung für eine Wintersaison im Wasser. Vorher will ich aber noch segeln. Vielleicht noch mal in die Südsee. Überfüllte Häfen werde ich da nicht mehr finden.

Das war auch Mitte August schon nicht mehr so schlimm. Voll ja, aber übervoll nein.
Von Nyborg bin ich früh los um nach Svendborg zu gesegeln. Da das Wetter passte und die Kira in Marstall  wartete, segeln wir weiter. Der Strom im Svendborgsund schiebt uns mit fast 2 kn unter die Brücke durch.
Am nächsten Tag gibt es ein schnelles " Hoch-am-Wind" segeln nach Fehmarn. Genauer: Nein. Kurz vor Orth hören wir von Ruby und der Everjoy, dass der Hafen zu voll ist.  Ab nach Heiligenhafen und am nächsten Morgen rüber nach Orth. Ruths Geburtstag feiern.
Orth, immer eine Reise wert

Über Land kommen noch Klaus und Evi dazu und zufällig geht eine Marieholm 26, die ich selbst mal gechartert hatte, bei uns längsseits. Und ich fasse es nicht. Es sind Freunde aus Landsberg. Ich war mit beiden vor 6 Jahren im Mittelmeer segeln. Inzwischen sind sie zu dritt und wir freuen uns sehr über das Treffen. Es wird ein langer und gemütlicher Abend.
Wir wollen weiter nach Lübeck. Der Wind passt und wir wollen es nun endlich schaffen. Immerwieder wegen Wind und anderen Gründen verschoben. In Travemünde hat Uwe, den ich vom TO kenne, einen Platz reserviert und am nächsten Morgen schon, motoren wir die Trave hoch. Es ist alles geboten. Von purer Natur mit Buchten und Ankerplätzen bis hin zu Steganlagen für Sportboote und Großschifffahrtsverladekais.
Durch eine Brücke noch und dann liegt die neue Stadtmarina direkt an der Altstadt vor uns. Die Stege sind in vielen Karten noch auf der anderen Traveseite eingezeichnet. Man liegt gut und die Serviceeinrichtungen sind modern. Aber auch der Preis ist deutlich höher als sonst.
Wir bleiben eine Nacht, haben einen schönen Abend mit Georg und Ilka, die wir 2 Jahre vorher in Schweden kennnengelernt haben und hier leben. Lübeck eine Stadt die mir sehr gefallen könnte. Auch zum Leben.
Hinterhöfe in Lübeck. Manche sind ein Kaffee...

In dre Stadtmarina von Lübeck treffe ich zufällig Karl Heinz mit seiner Molly

Hinterhöfe: ...manche einfach nur zum Wohnen und Wohlfühlen



Wohnen an der Trave


Enge Gassen in Lübeck

Und, ich treffe auf die Molly. Ein kleines Motorboot mit dem Karl Heinz viele tausend Meilen schon um Ostsee und Nordsee gefahren ist. Ich traf ihn 2008 in Estland. Was für eine Überraschung.
Abends legen wir uns in der Trave vor Anker, um am nächsten Morgen bis zur Großenbroder Fähre zu segeln. Wetter ist gut, Wind aus der richtigen Richtung. Eine schnelle Fahrt nach Norden. Grillen mit der Ruby.
Ankerplatz in der Trave

In Laboe kommt mein Sohn mit seiner Freundin an Bord. Die beiden segeln nun die nächsten 12 Tage mit.  Über die Schlei, wo wir noch das Segelforumstreffen besuchen, geht es den kleinen Belt hoch. Der Wind ist gnädig. Dreht von Südlichen Richtungen auf Nördliche in der Woche, genau als wir wieder nach Süden segeln. Aarö, eine kleine Insel im Belt besuche ich das erste Mal. Middelfahrt war ich auch lange nicht mehr. Zurück über die Dyvig, Wackerballig und wieder Schlei.  Dort steht das Auto von meinem Sohn.
Mittelfahrt. Im Alten Stadthafen liegen die Holzschiffe. Augeweide

Aarö

wunderbare Insel Aarö

In Aarö ist es entspannt leer

Blick von Grossenbroder Fähre zur Fehmarnsundbrücke. Der fahrende Zug klingt bei der Windrichtung wie ein startender Jet.

Am Sonntag morgen bin wieder allein und ich wache wie immer früh auf. Der herbstlich Morgentau liegt noch auf dem Boot. Ich will los. Noch ist es windstill, aber der Ostwind soll bald kommen. Nur einige Fischer tuckern hinaus zu ihren Netzen, die Sonne glitzert im Osten. Ein Segel spiegelt sich vor Schleimünde im Wasser. Ich zähle über 30 Ankerlieger entlang des Fahrwassers. Das kenne ich so noch nicht. Es ist friedlich.
Kurz vor Schleimünde kommt der Ostwind. Ich setze die Segel und habe einen wunderbaren, leider viel zu kurzen Segeltag in die Geltinger Bucht.
Nach Wackerballig. Reinhrad und Liane haben ein neues, gebrauchtes Boot gekauft, und wir, Uwe und ich helfen beim Startklarmachen incl. kleinem Probschlag.
Heute morgen  noch ein gemütliches Frühstück. Leider kann Uwe nicht mitkommen und so segle ich allein in die Förde. Wir wollen am Wochenende nochmal zusammen los für eine Woche in die Südsee, sofern das Wetter noch etwas Sommer für uns bereit hält.
Diese Nacht schwoije ich nun allein über das Nor. Sonnenuntergang inclusive

Vor Anker

Im Nor vor Anker
Schwer zu erkennen. Eine OE32 mit Holzdeck und Aufbau. Eigenleistung eines Hamburger Schreiner